SKULPTUREN, RELIEFS, INSTALLATIONEN

In seiner bildhauerischen Arbeit beschäftigt sich der in Gummersbach lebende Künstler Christof Knapp seit vielen Jahren intensiv mit dem Werkstoff Holz. Er entwickelt seine bildhauerischen Konzepte sowohl aus dem Naturmaterial, als auch aus industriell gefertigten Plattenwerkstoffen. Neben den plastisch-räumlichen Eigenschaften des Materials spielt der experimentelle Umgang und das Ausreizen seiner Bearbeitungsmöglichkeiten eine zentrale Rolle.

Christof Knapp schneidet beispielsweise dreidimensionale Skulpturen aus massiven Holzblöcken und Holzwerkstoffen. Kleinere Skulpturen entstehen unter anderem aus Harthölzern, wie Robinie oder Eiche. Für die größeren verwendet er neben Linden- oder Pappelholz, auch Plattenwerkstoffe, wie Multiplex, MDF oder HDF. Letztere werden hierbei auch zu größeren Materialblöcken verleimt und anschließend mit verschiedenen Sägemaschinen und Fräsen skulptural bearbeitet.

Bei einer Reihe von Wandskulpturen aus den Jahren 2004 bis 2008 handelt es sich um Hartholzblöcke, aus denen er Formen sägt, die unter anderem an dreidimensionale Grundrissskizzen erinnern. Zusammen mit der jeweiligen Wandfläche entstehen spannungsvolle, räumliche Beziehungsgefüge.

Ein weiterer grundlegender Aspekt seines bildhauerischen Konzeptes besteht darin, dass nahezu alle Skulpturen auf modulare Weise zu größeren Boden- und Wandinstallationen variabel kombiniert und zusammengestellt werden können. Auf diese Weise bilden sich in jeder Ausstellung immer neue Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Skulpturen- und Reliefserien.

Verschiedene Serien von Wandskulpturen entstehen teils aus freien Tuschezeichnungen, teils aus präzise konstruierten Bleistiftzeichnungen, die anschließend auf Holzplatten übertragen und ausgesägt werden. So entstehen Skulpturen, die an dreidimensionale Zeichnungen erinnern. Sie scheinen bisweilen vor der Wand zu schweben und spielen mit den individuellen Assoziationen der Betrachter. Bei vielen Arbeiten wird der entstehende Negativraum dem plastischen Volumen gleichbedeutend.

Für die reliefartigen Wandskulpturen verwendet Christof Knapp eine große Bandbreite unterschiedlicher Holzbearbeitungsmaschinen, wie zum Beispiel Schleif- und Fräsemaschinen, Bandsägen, Kreis- und Kettensägen. Der skulpturale Prozess des Sägens bildet in seiner bildhauerischen Arbeit eine autonome Bildsprache. Die Schnittfolgen sind teils Ergebnis längerer zeichnerischer Auseinandersetzungen, teils unmittelbarer, intuitiver Akt. Die Materialität wird durch die Einschnitte und Materialdurchbrüche in ihren innersten Schichten freigelegt und anschließend mit transluziden Farbschichten in oftmals langwierigen Prozessen überarbeitet. Nicht selten weisen die Reliefarbeiten einen brüchigen, fragilen Charakter auf.

Es entstehen unterschiedlichste plastisch-räumliche und sensible Farb- und Oberflächenstrukturen. Knapps Skulpturen und Reliefs strahlen dabei einerseits rationale Strenge, andererseits assoziative Kraft und atmende Leichtigkeit aus.

 

Christof Knapp

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